Grundgedanke der Neugestaltung war es, Hamburgs einstigem Flanierboulevard wieder zu einer attraktiven Kulturmeile werden zu lassen. Dazu hatte Hamburg im April 2002 mit Unterstützung der Stiftung „Lebendige Stadt“ zu einem internationalen Ideenwettbewerb zur Umgestaltung des Jungfernstiegs aufgerufen. 92 Arbeitsgemeinschaften aus aller Welt beteiligten sich.
Noch vor rund 100 Jahren stand der Boulevard in voller Blüte und erfreute sich größter Prominenz und Pracht. Nach sechs Umbauten im Laufe des vorigen Jahrhunderts büßte der Ort jedoch seine architektonische Qualität ein.
Entscheidende Impulse für eine Neugestaltung kamen aus der Bevölkerung. Die Hanseaten spendeten reichlich und steuerten rund die Hälfte der Projektkosten von rund 16 Mio. Euro dazu. Durch die Neukonzeption rückt die Stadt nun wieder näher an die Binnenalster. Betont wird diese Nahtstelle durch eine tribünenartige Treppenanlage über die gesamte Breite des Jungfernstiegs. Der Gehweg entlang der Häuserzeile wuchs auf Boulevard-Maß. Eine dreiachsige Allee aus 8 m hohen Silberlinden verbindet die Straße mit den wasserseitigen Flächen und dem Anleger der Alsterschifffahrt. Der neue Jungfernstieg komplettiert somit das wertvollste städtebauliche Ensemble Hamburgs aus Binnenalster, Kleiner Alster und Rathausmarkt.