© Roland Borgmann

Preisträger Architekturpreis Münster – Münsterland 2014

Umbau und Erweiterung der katholischen Hochschule NRW, Abteilung Münster

Münster

© Roland Borgmann

Umbau und Erweiterung der katholischen Hochschule NRW, Abteilung Münster

Münster
Projekt
Umbau und Erweiterung der katholischen Hochschule NRW, Abteilung Münster
Architekt
Peter Bastian Architekten BDA, Münster
Bauherr
Bischöfliches Generalvikariat Münster

Preisträger

Architekturpreis Münster – Münsterland 2014 – Auszeichnungen

Juryurteil:
Mit dem kammartigen Erweiterungsbau der Katholischen Fachhochschule Münster erhält der bestehende Campus eine repräsentative Aula mit stadträumlichem Bezug zur Piusallee. Der Neubau nimmt zwar die Traufhöhen der Altbauten auf, markiert aber aufgrund seiner Grundfläche und Kubatur unverkennbar den neuen Schwerpunkt des gesamten Areals. Folglich orientiert sich auch der neue repräsentative Eingangsbereich stärker zur Piusallee hin. Die flach gedeckte und bis auf einen Technikbereich nicht unterkellerte Massivkonstruktion des Neubaus wurde auf einem Bandrastermodul von 1.00m/0.25m errichtet. Auf eindrückliche Weise wird das Bandmodul als Gestaltungsprinzip an den Fassaden zum Ausdruck gebracht und ablesbar gemacht. Fertigteile aus Sichtbeton, die sich vom Ziegelmauerwerk der Altbauten deutlich abheben, bestimmen das Erscheinungsbild der Fassade. Die schmalen raumhohen Fenster sind innenbündig zwischen 50 cm tiefe und 25 cm breite Lisenen eingefügt, während alle geschlossenen Elemente außenbündig zwischen den Lisenen liegen.

Die neue Aula betritt man erdgeschossig über ein großzügig bemessenes Foyer. Anstelle der ursprünglich gewünschten Cafeteria schließen sich nunmehr weitere Seminarräume kammartig an die Aula an. Die seriell aneinander gereihten Lochfassaden des gesamten Ensembles reflektieren die öffentliche Nutzung als Hochschulbauwerk adäquat. Bewundernswert erscheint, wie konsequent das Fassadenschema auch auf die geschlossenen Wandaußenflächen übertragen wurde. Dadurch öffnet sich sich der Neubau auf ebenso selbstbewusste wie angemessene Weise zum baumbestandenen und durchgrünten Stadtraum hin.

Das subtil ausbalancierte Verhältnis zwischen Repräsentation und Angemessenheit, zwischen baulicher Präzision und haptischer Anmutung hat die Jury dazu bewogen, den Architekten Peter Bastian und das Bischöfliche Generalvikariat Münster als Bauherr mit einer Auszeichnung zu würdigen.