Foto: Stefan Müller

Preisträger Architekturpreis Düsseldorf 2017
Preisträger Architekturpreis Nordrhein-Westfalen 2018

Sammlung Philara, Düsseldorf

Düsseldorf

Foto: Stefan Müller

Sammlung Philara, Düsseldorf

Düsseldorf
Projekt
Sammlung Philara, Düsseldorf
Architekt
Sieber Architekten, Düsseldorf
Bauherr
Cary und Dan Bronner Stiftung

Juryurteil „Architekturpreis NRW 2018“

Abseits der großen Museumsbauten ist mit der Sammlung Philara im Stadtteil Flingern ein wunderbarer Ort für die Kunst entstanden, der dazu einlädt, einen vormals gewerblich genutzten Hinterhof ganz neu zu entdecken. Mit vergleichsweise wenigen Eingriffen und einfachen Materialien gelingt es Bauherrn und Architekt, eine ehemalige Glasfabrik in ästhetisch anspruchsvolle und räumlich unkonventionelle Ausstellungsflächen zu verwandeln. Der Bau zeichnet sich durch vielschichtige Bezüge zum Ort und seiner Umgebung aus, die unter anderem durch eine präzise Setzung von Aus- und Durchblicken erreicht wird. Den Höhepunkt eines spannenden Wechsels größerer und kleinerer Ausstellungsräume bildet eine Dachterrasse, die über eine verblüffend leichte Stahltreppe zu erreichen ist. Die Jury lobt besonders die gelungene Gestaltung der Frontfassade mit einer Verkleidung aus Cortenstahl, die dem ehemaligen Verwaltungstrakt eine sinnliche und zurückhaltend elegante äußere Erscheinung verleiht und zugleich den industriellen Charme des Ortes bewahrt.

Juryurteil „Auszeichnung guter Bauten 2017“

Kunst hat das Potential, positiven Einfluss auf die Entwicklung von Stadt auszuüben, wenn sie
denn öffentlich zugänglich gemacht wird. Das wiederum bedarf nicht nur eines erheblichen finanziellen
und zeitlichen Engagements, sondern benötigt vor allem auch gute Ideen, Bereitschaft zum
Risiko und einen langen Atem. Denn es geht oftmals um nichts weniger als darum, einen guten
Ort neu zu erfinden. Einem Düsseldorfer Kunstsammler ist es auf hervorragende Weise gelungen,
einen solchen Ort zu schaffen und seine faszinierende Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu
machen. Auf dem Werksgelände einer ehemaligen Glaserei im Stadtteil Flingern, zugänglich über
eine Toreinfahrt und angrenzend an Bahngleise ist eine überraschende Welt von hoher architektonischer
Qualität und angenehm legerem industriellem Charme entstanden, in welcher die Kunst im
Dialog mit interessanten Raumkonstellationen hervorragend zur Geltung kommt. Eine Folge von
großen Hallenbereichen und kleineren Räumen und Kabinetten, über mehrere Ebenen verteilt,
lädt den Besucher zu einer anregenden Entdeckungsreise ein. Über eine turmartige Stahltreppe
gelangt man schließlich bis auf eine schöne Dachterrasse, von wo aus man im Freien aufgestellte
Skulpturen sowie auch den Ausblick auf die industriell geprägte Umgebung genießen kann.
In architektonischer Hinsicht ist alles angenehm authentisch, ohne übertriebenen Aufwand gut
gemacht und gleichzeitig räumlich spannend. Der Stadtteil wird durch dieses Highlight in seiner
Entwicklung gefördert, obwohl oder auch gerade weil dieses tolle kleine Museum sich im Stadtbild
nicht in den Vordergrund drängt, sondern entdeckt werden will.

Preisträger

Architekturpreis Düsseldorf 2017 – Auszeichnungen

Preisträger

Architekturpreis Nordrhein-Westfalen 2018 – Auszeichnungen