Foto: Lisa Farkas, Frankfurt am Main

Preisträger „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2013-2018

Philosophicum

Frankfurt am Main

Foto: Lisa Farkas, Frankfurt am Main

Philosophicum

Frankfurt am Main
Projekt
Philosophicum
Architekt
Stefan Forster Architekten GmbH, Frankfurt am Main
Bauherr
RMW Wohnungsgesellschaft Frankfurt II GmbH

Das denkmalgeschützte Philosophicum, ehemals Sitz der philosophischen Fakultät der Frankfurter Goethe-Universität und für diese zwischen 1958 und 1960 im Stil des Funktionalismus von Ferdinand Kramer erbaut, blickt heute auf eine bewegte Geschichte zurück und gehört zu den meistdiskutierten Bauwerken in Frankfurt am Main. War zunächst der Abriss geplant, konnte schließlich nach dem Umzug der Universität an den neuen Campus Westend der neungeschossige, knapp 80 Meter lange Stahlskelettbau mit einer Tiefe von nur 10,58 Metern zu einem Studierendenwohnheim transformiert werden. Verteilt auf den Altbau und einen Erweiterungsbau entlang der Gräfstraße entstanden insgesamt 238 Apartments, eine Kindertagesstätte und ein Café im Erdgeschoss. Der fünfgeschossige Anbau an der Gräfstraße greift mit der Aufnahme von Bauflucht und Traufhöhe der Nachbargebäude das Thema des Blockrands auf und gewährleistet die bisher vermisste Integration der Nachkriegsarchitektur in den Stadtraum. Die denkmalgerechte energetische Sanierung ermöglicht den Erhalt eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Nachkriegsmoderne in seinem prägenden äußeren Erscheinungsbild.

www.sfa.de

Preisträger

„Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2013-2018 – Martin-Elsaesser-Plakette

Jury 2018
  • Prof. Alexander Reichel, Architekt BDA, Kassel
  • Anne Rumetsch, Architektin BDA, Nürnberg
  • Rainer Schulze, Journalist (FAZ)
  • Prof. Wolfgang Schulze, Architekt BDA, Kassel
  • Jörg Sturm, Architekt BDA, Dipperz/Rhön, Vorsitzender BDA Mittelhessen

Juryurteil

Scheinbar mühelos wird der historische Bestand mit einem Anbau ergänzt und in seiner Substanz angemessen und unprätentiös saniert. Die Jury war dabei von der Selbstverständlichkeit des Anbaus, der aus einer ehemals abweisenden Rückseite des Gebäudes ein kontextuelles städtebauliches Ensemble formt, sehr angetan. Das Erbe Ferdinand Kramers und dessen funktionale und klare Architektursprache findet hier eine kongeniale Ergänzung. Bis hin zur für alle Bewohner zugänglichen Dachterrasse stellt diese Transformation eines Denkmals eine gelungene Verdichtung mit dringend benötigtem innerstädtischem Wohnraum dar.