Foto: Ralf Buscher

Preisträger Architekturpreis Ostwestfalen – Lippe 2017

Neubau Bürogebäude der Firma Weinrich, Herford

Herford

Foto: Ralf Buscher

Neubau Bürogebäude der Firma Weinrich, Herford

Herford
Projekt
Neubau Bürogebäude der Firma Weinrich
Architekt
BKS Architekten GmbH Krauß Stanczus Schurbohm + Partner, Lübbecke
Bauherr
Ludwig Weinrich GmbH & Co.KG

Der Erweiterungsbau der Schokoladenfabrik Weinrich in Herford ergänzt den bestehenden Firmensitz, eine Gründerzeit-Villa aus dem Jahr 1895 und die Produktion. Entstanden ist ein repräsentativer Neubau mit einer neuen Empfangssituation, der die neue Adresse der Firma bildet und Flächen für Verwaltung, Personalräume und einen Beratungsraum enthält.
Städtebaulich schließt das Gebäude den Freiraum zwischen Straße und Produktion und fungiert gleichzeitig als gemeinsamer Aufenthaltsort. Die Architektur geht eine symbiotische Verbindung mit den gut gestalteten Außenräumen ein und bietet selbstverständliche Übergänge, überraschende Ausblicke und eine funktionierende Erschließung. Hervorzuheben ist, dass die Ergänzung trotz extrem unterschiedlicher Anforderungen zu allen Seiten hin sehr gut funktioniert.
Die gut gelungene Freiraumplanung strukturiert mit einfachen Elementen die entstehenden Räume. Vor dem Empfangsgebäude mit Haupteingang entsteht ein kleiner, maßstäblicher und einladender Platz, der auch als Vorfahrt genutzt werden kann.
Der Übergang zwischen Villa und Verwaltungsflügel nimmt Besucherinnen und Besucher großzügig auf und bildet eine würdige Empfangssituation. Im Obergeschoss mit Lichthof befindet sich der Beratungsraum. Der Mitarbeiterraum im Flügelbau ist sehr hochwertig und einladend gestaltet und besticht durch seine Verbindung zum Außenraum mit angegliederter Terrasse. Fassade und Innenraummaterialien orientieren sich am produzierten Produkt: das dunkelbraun lackierte, perforierte Lochblech zitiert die Schokolade, während die edelmetallene changierende Oberfläche sich auf das Silberpapier bezieht. Beide Materialien finden sich durchgängig wieder, der Farbkanon bleibt mit dunkelbraun, weiß und silber innen und außen diesem Konzept treu. Insgesamt handelt es sich bei dem Erweiterungsbau mit seiner gelungenen Anbindung an den Bestand und städtebaulichen Einbindung, der verbindenden Landschaftsplanung und der räumlich-architektonischen Umsetzung um eine preiswürdige Arbeit. Die Verschmelzung von Firmenselbstverständnis, Produkt und Architektur durch ein mittelständisches Unternehmen ist besonders lobend hervorzuheben.

Preisträger

Architekturpreis Ostwestfalen – Lippe 2017 – Auszeichnungen