Jan Bitter

Preisträger BDA PREIS BERLIN 2021

Berlin – Neubau und Verdichtung – Lobende Erwähnung

Berlin

Jan Bitter

Berlin – Neubau und Verdichtung – Lobende Erwähnung

Berlin
Projekt
Berlin – Neubau und Verdichtung
Architekt
Holzer Kobler Architekturen mit zweikant architekturen
Bauherr
Lindower Straße 18 GmbH

Das von Holzer Kobler Architekturen Zürich/Berlin in Kooperation mit zweikant architekturen aus Köln entworfene Projekt an der Lindower Strasse in Berlin basiert auf dem zeitgemäßen Anspruch, Architektur nachhaltig und kontextbezogen zu planen und umzusetzen. Hierbei wurden unterschiedliche Bedürfnisse und sich ggf. ändernde Bedarfe potentieller Nutzer:innen bereits in die Planung eingeschrieben, so dass ein Raumgefüge entstand, das flexibel und anpassbar ist und bleibt, und somit Unterschiedlichkeit und individuelle Entwicklung ermöglicht. Durch neue Wohn- und Gewerbeeinheiten wurden bestehende Gewerbehöfe im Berliner Stadtteil Wedding in Holz-Hybridbauweise nachverdichtet und erweitert. Ein siebengeschossiger, turmähnlicher Neubau prägt den Bauperimeter als neue Setzung zum Nachbargrundstück und als bauliche Ergänzung respektive Harmonisierung der Blockrand-Struktur. Dieser „Turm“ integriert und markiert gleichermaßen, er verbindet sich räumlich und ästhetisch mit der Pavillon-artigen Aufstockung des angrenzenden historischen, industriellen Bestandsgebäudes.

Neubau und Aufstockung bilden aufgrund ihrer eingefärbten Sichtholzfassade mit markant betonten großen Fensteröffnungen eine formale, subtil eingebettete und gleichzeitig als Ergänzung wahrnehmbare, den Bestandsbau umfassende Einheit. Die Gebäude akzentuieren den Bestand und artikulieren ein neues Gesamtgefüge, das mit dem Kontext kommuniziert und einen Bezug zu ihm herstellt. Das Ensemble ist sowohl markanter Blickpunkt als auch respektvolle und behutsame kontextuelle Aufwertung – eine Synthese von Erneuern und Bewahren.

Die Holz-Hybridbauweise spiegelt in Bezug auf die Gebäudedimension den zur Zeit der Umsetzung baulich größtmöglichen Holzanteil wieder. Die Fassade besteht aus heimischem Fichtenholz und ist durch die Beschichtung mit organischer Schwedenfarbe äußerst widerstandfähig. Nachhaltigkeit wurde bei der Planung des Projektes multidimensional betrachtet – im Sinne der Materialität und Konstruktion, aber auch im Hinblick auf multiple Nutzung und Anpassungsfähigkeit. Das Ensemble repräsentiert insofern einen zukunftsweisenden Umgang mit Nachverdichtung als „offene“, flexible Erweiterung des Bestands, als eine, den Kontext aufwertende Intervention und als eine sorgfältig geplante, nachhaltige und verantwortungsvolle Architektur.

Preisträger

BDA PREIS BERLIN 2021 – Lobende Erwähnung