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LACATON & VASSAL – Großer BDA-Preis und Vortrag

7. November 2022

Preisverleihung des Großen BDA-Preises | © Nadine Preiß

Die Poesie des Bestehenden

Allein mit der Nachrückerliste hätte man den Saal des MAKK noch zweimal füllen können. Letzte Woche waren Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal beim BDA zu Gast in Köln. Anlässlich der ARCHITEKTURWOCHEN NRW 2022 hielten sie einen poetischen Vortrag über ihre Philosophie „Do more with less“ und bekamen im Anschluss endlich nach über zwei Jahren Verzögerung den „Großen BDA-Preis“ verliehen. 

Wie richtig die Jury unter dem Vorsitz der BDA-Präsidentin Susanne Wartzeck 2020 entschieden hatte, zeigte nicht zuletzt der fulminante Werkvortrag, in dem die beiden Pioniere ihren Ansatz einer wirtschaftlichen, ökologischen und sozial dominierten Architekturhaltung erläuterten, den sie schon praktizierten, als der aktuelle Architekturdiskurs noch jahrzehntelang auf das Treiben der internationalen Stararchitekten schielte.

„Architektur muss sich nicht dem Druck anpassen, sondern kann diesen produktiv umwerten und daraus eine neue Form und Ästhetik entwickeln. Lacaton & Vassal haben der Architektur der Nachhaltigkeit ein Gesicht gegeben und eine eigene Schönheit“, resümiert Philip Ursprung in seiner Laudatio, die Sie in der Festschrift zum Großen BDA-Preis 2022  hier auf Deutsch und hier auf Französisch lesen können. 

Auch wenn der Große BDA Preis „leiser“ sei als der Pritzker-Preis, den Lacaton & Vassal 2021 erhielten, seien sie sehr stolz, sich in die Reihe der Preisträger von Hans Scharoun, Ludwig Mies van der Rohe, Egon Eiermann, Günter Behnisch, Oswald Mathias Ungers und zuletzt Peter Zumthor einreihen zu dürfen, betonten Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal mit der gewohnten Bescheidenheit und entließen ein restlos begeistertes Publikum in den Ausklang des Abends. (Nicole Richter, BDA NRW)