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Zum Neubau „Archäologische Zone und Jüdisches Museum“

10. Juli 2011

Beim Einsturz des Kölner Stadtarchivs sind bedeutende Kulturgüter unserer Stadtgeschichte beschädigt bzw. vernichtet worden.

Nach diesem tragischen Ereignis, scheint es umso wichtiger zu sein, dass wir Kölner alle Anstrengungen unternehmen, unser kulturelles und besonders auch unser stadtgeschichtliches Erbe zu sichern und Vielen zugänglich zu machen.

Der Bund Deutscher Architekten BDA Köln unterstützt daher die Fraktionen, die sich für das Bauprojekt „Archäologischen Zone & Jüdisches Museum“ am Rathausplatz, auf stadtgeschichtlich authentischem Boden einsetzen. Dass die Finanzierung nicht wie geplant auf mehrere Schultern verteilt werden kann, ist bedauerlich. Dies ändert aber nichts an der kulturhistorischen Notwendigkeit des Neubaus, an seiner städtebaulichen Qualität und baukulturellen Strahlkraft. Im Wettbewerb setzte sich der Entwurf darüber hinaus erfolgreich durch, weil er die jüdische Geschichte an diesem Ort mit der Kölner Stadtgeschichte räumlich verbindet und zudem mit einem stützenfreien Mittelbereich und einem anpassungsfähigen Tragsystem Eingriffe in die Bodendenkmäler soweit wie möglich umgeht.

Die von der CDU-Fraktion geforderte Beschränkung auf Schutzbauten stellt aus unserer Sicht keine tragbare Alternative zum ausgearbeiteten Neubau dar. Um die regional, national und international bedeutsamen Funde jährlich bis zu 200.000 Besuchern präsentieren zu können, benötigt Köln an dieser Stelle kein kostengünstiges Provisorium, auch kein weiteres Kölner Loch, sondern ein preisgekröntes Haus auf hohem baukulturellen Niveau.

Prof. Andreas Fritzen, Vorsitzender BDA Köln